Spritpreise erklärt: Zusammensetzung, Steuern und was den Preis wirklich bestimmt
Wie setzen sich Spritpreise zusammen? Erfahre, welche Steuern und Abgaben im Benzinpreis stecken und warum die Preise so stark schwanken.
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Spritpreise verstehen: So setzt sich der Preis an der Zapfsäule zusammen
Warum kosten Benzin und Diesel so viel? Und warum schwanken die Preise so stark? In diesem Artikel erklären wir die Zusammensetzung der Spritpreise, welche Steuern anfallen und was den Preis wirklich bestimmt.
Die Zusammensetzung des Spritpreises
Der Preis an der Zapfsäule setzt sich aus mehreren Komponenten zusammen. Bei nem angenommenen Benzinpreis von 1,70 € pro Liter:
- Produktkosten & Deckungsbeitrag: ca. 0,40 € (23,5%)
- Energiesteuer (Mineralölsteuer): 0,6545 € (38,5%)
- CO2-Abgabe: ca. 0,08 € (4,7%)
- Mehrwertsteuer (19%): ca. 0,27 € (15,9%)
- Weitere Kosten: Transport, Lagerhaltung, Tankstelle
Fazit: Mehr als die Hälfte des Spritpreises besteht aus Steuern und Abgaben! Krass oder?
Die Energiesteuer (früher Mineralölsteuer)
Die Energiesteuer ist die größte Einzelposition im Spritpreis:
- Benzin: 65,45 Cent pro Liter (fest)
- Diesel: 47,04 Cent pro Liter (fest)
Diese Steuer ist fix und verändert sich nicht mit dem Rohölpreis. Sie wird vom deutschen Staat erhoben und fließt in den allgemeinen Bundeshaushalt. Egal obs Öl gerade billig oder teuer ist - die Steuer bleibt gleich.
Die CO2-Abgabe
Seit 2021 gibt es die CO2-Abgabe auf fossile Brennstoffe. Diese steigt kontinuierlich an:
- 2021: 25 € pro Tonne CO2 (ca. 7 Cent/Liter)
- 2023: 30 € pro Tonne CO2 (ca. 8 Cent/Liter)
- 2025: 45 € pro Tonne CO2 (ca. 12 Cent/Liter)
- Geplant bis 2026: Weitere Erhöhungen
Die CO2-Abgabe soll Anreize schaffen, auf klimafreundlichere Alternativen umzusteigen.
Die Mehrwertsteuer auf Kraftstoff
Auf den gesamten Spritpreis (inklusive aller Steuern!) werden nochmal 19% Mehrwertsteuer berechnet. Das bedeutet: Du zahlst Steuer auf die Steuer!
Bei 1,70 € pro Liter Benzin sind das etwa 27 Cent Mehrwertsteuer.
Der Rohölpreis und seine Auswirkung
Der Rohölpreis macht nur einen Teil des Spritpreises aus, hat aber großen Einfluss auf Preisschwankungen:
- Rohöl wird in US-Dollar pro Barrel (159 Liter) gehandelt
- Steigt der Ölpreis um 10 Dollar, erhöht sich der Spritpreis um ca. 5-7 Cent
- Auch der Dollar-Kurs beeinflusst den Preis in Deutschland
- Raffinerien haben zusätzlich eigene Margen und Kosten
Warum schwanken die Preise so stark?
Mehrere Faktoren sorgen für Preisschwankungen:
- Tageszeit: Morgens teurer, abends günstiger
- Wettbewerb: Tankstellen passen Preise mehrmals täglich an Konkurrenz an
- Standort: Autobahn vs. Stadt = bis zu 30 Cent Unterschied
- Saison: Im Sommer oft teurer (Urlaubszeit)
- Weltpolitik: Krisen, OPEC-Entscheidungen, Sanktionen
Unterschied Benzin vs. Diesel
Warum ist Diesel oft günstiger als Benzin?
- Niedrigere Energiesteuer (47 Cent vs. 65 Cent)
- Einfachere Raffination (weniger Verarbeitungsschritte)
- Politisch gewollt zur Förderung von Nutzfahrzeugen
Allerdings holt die Politik hier langsam auf - der Steuervorteil für Diesel wird perspektivisch abgebaut.
Was kann ich als Autofahrer tun?
Du kannst die Steuern nicht beeinflussen, aber du kannst beim Tanken sparen:
- Preisvergleich: Nutz Apps wie Tankpreis-Check.de
- Richtiges Timing: Tank abends zwischen 18-20 Uhr
- Autobahn meiden: Bis zu 30 Cent Ersparnis möglich
- Spritsparend fahren: Vorausschauend und gleichmäßig fahren
Fazit: Spritpreise sind politisch bestimmt
Der größte Teil des Spritpreises besteht aus Steuern und Abgaben. Die eigentlichen Produktkosten machen weniger als ein Viertel aus. Trotzdem kannst du durch cleveres Tanken mehrere hundert Euro pro Jahr sparen. Nutz Tankpreis-Check.de, um immer die günstigste Tankstelle zu finden - das lohnt sich wirklich!